Allgemeines zu Cannabis

Cannabis wird oft nach seinem Gehalt an THC (Tetrahydrocannabinol) und CBD (Cannabidiol) kategorisiert, da diese beiden Cannabinoide die Hauptwirkstoffe sind und unterschiedliche Effekte haben. Die verschiedenen Kombinationen von THC und CBD beeinflussen, wie Cannabis auf den Körper und das Gehirn wirkt. Es gibt drei Hauptkategorien.

 

1. THC-dominantes Cannabis

  • Hauptmerkmal: Enthält hohe Mengen an THC und nur wenig CBD.
  • Wirkung: THC ist der psychoaktive Bestandteil, der das „High“ verursacht. THC wirkt stark auf das zentrale Nervensystem und kann euphorische, entspannende, schmerzlindernde, aber auch angstverstärkende Wirkungen haben.
  • Anwendung: Häufig bei der Behandlung von Schmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Spastiken (z. B. bei Multiple Sklerose) und anderen Symptomen, bei denen eine starke psychoaktive Wirkung gewünscht ist.
  • Nebenwirkungen: Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Angstzustände, Paranoia, Schwindel oder kognitive Beeinträchtigungen, besonders bei höheren Dosen.

 

2. THC/CBD-ausgeglichenes Cannabis (1:1-Verhältnis)

  • Hauptmerkmal: Enthält ähnliche Mengen an THC und CBD.
  • Wirkung: Das CBD wirkt antagonistisch zu einigen der psychoaktiven Effekte von THC, wodurch das „High“ abgeschwächt wird. CBD kann beruhigend und angstlösend wirken, während THC schmerzlindernde und stimmungsaufhellende Effekte hat. Das ausgewogene Verhältnis bietet oft eine synergistische Wirkung, bei der beide Cannabinoide zusammenarbeiten, um therapeutische Vorteile zu erzielen.
  • Anwendung: Diese Sorte wird oft bei Schmerzen, Entzündungen, Angstzuständen und Muskelspastiken eingesetzt. Sie bietet in der Regel eine moderate psychoaktive Wirkung und wird von Patienten bevorzugt, die von beiden Cannabinoiden profitieren wollen, aber keine starke psychoaktive Wirkung möchten.
  • Nebenwirkungen: Aufgrund des ausgeglichenen Verhältnisses sind die psychoaktiven Nebenwirkungen tendenziell milder, jedoch noch vorhanden. Auch Schwindel oder Müdigkeit können auftreten.

 

3. CBD-dominantes Cannabis

  • Hauptmerkmal: Enthält hohe Mengen an CBD und sehr wenig THC.
  • Wirkung: CBD hat keine oder nur sehr geringe psychoaktive Effekte. Es wirkt entzündungshemmend, angstlösend, krampflösend und schmerzlindernd, ohne dass der Patient ein „High“ erlebt. Es kann außerdem beruhigend und entspannend wirken.
  • Anwendung: Wird oft bei Epilepsie, Angststörungen, chronischen Schmerzen, Entzündungen und Schlafstörungen eingesetzt. Da es kaum psychoaktive Effekte hat, ist es für Patienten geeignet, die keine berauschende Wirkung möchten.
  • Nebenwirkungen: CBD hat in der Regel wenige Nebenwirkungen, aber bei manchen Menschen kann es Schläfrigkeit, Mundtrockenheit oder eine leichte Senkung des Blutdrucks verursachen.

 

Zusammenfassung:

  • THC-dominant: Stärkere psychoaktive Wirkung, nützlich für Schmerzlinderung und andere starke Symptome.
  • THC/CBD-ausgeglichen: Moderate psychoaktive Wirkung, ideal für Patienten, die von beiden Cannabinoiden profitieren möchten, ohne starkes „High“.
  • CBD-dominant: Keine oder sehr geringe psychoaktive Wirkung, ideal für diejenigen, die Entspannung und Schmerzlinderung ohne psychoaktive Effekte wünschen.

 

Je nach den spezifischen Symptomen und der persönlichen Verträglichkeit können verschiedene Cannabis-Sorten ausprobiert werden, um die beste therapeutische Wirkung zu erzielen.

 

 

Cannabis wird auch basierend auf seiner genetischen Herkunft eingeteilt: Sativa, Indica und Hybride. Diese Klassifikationen sind nicht nur genetisch unterschiedlich, sondern haben auch unterschiedliche Wirkungen auf Körper und Geist. 

 

1. Sativa

  • Herkunft: Ursprünglich in warmen Klimazonen wie Afrika, Südostasien und Mittel- bis Südamerika beheimatet.
  • Aussehen: Sativa-Pflanzen sind in der Regel größer und haben längere, schmalere Blätter. Sie wachsen hoch und dünn und werden 3 - 6 Meter hoch.
  • Wirkung: 
    • Sativa-Sorten sind bekannt für ihre energetisierenden, stimmungsaufhellenden, fokussierenden und zerebralen Effekte. Sie werden oft als „kopflastig“ beschrieben, da sie die Kreativität, das Denken und die Konzentration fördern können.
    • Sativa kann auch anregend wirken und ist daher eher für den Tagesgebrauch geeignet.
    • Sativa wird typischerweise bei Depressionen, Müdigkeit, sozialer Angst und zur Steigerung der Kreativität eingesetzt.

 

2. Indica

  • Herkunft: Ursprünglich in den Gebirgsregionen von Indien, Afghanistan und Pakistan beheimatet.
  • Aussehen: Indica-Pflanzen sind kompakter und buschiger, mit breiteren Blättern. Sie wachsen in der Regel niedriger, bis zu etwa 1,5-2 Meter hoch, und sind dichter.
  • Wirkung:
    • Indica-Sorten sind bekannt für ihre entspannende, beruhigende Wirkung, die oft als „körperlastig“ oder „couch-lock“-Effekt beschrieben wird. Sie fördern tiefe Entspannung und Schläfrigkeit.
    • Sie eignen sich besonders für den Einsatz am Abend oder bei Schlafstörungen.
    • Indica wird typischerweise bei Schlafstörungen, Schmerzen, Muskelkrämpfen und zur Linderung von Stress und Angstzuständen verwendet.

 

3. Hybride

  • Herkunft: Hybride sind Kreuzungen aus Sativa und Indica und vereinen die Eigenschaften beider Sorten in verschiedenen Anteilen. Sie können entweder Sativa-dominant, Indica-dominant oder ausgewogen sein.
  • Aussehen: Das Aussehen von Hybriden variiert je nach ihrer genetischen Zusammensetzung, da sie Merkmale von beiden Elternteilen aufweisen.
  • Wirkung: 
    • Die Wirkung von Hybriden hängt stark von der jeweiligen Sorte und ihrer genetischen Zusammensetzung ab. Eine Sativa-dominante Hybride kann mehr anregende und zerebrale Effekte bieten, während eine Indica-dominante Hybride mehr Entspannung und körperliche Beruhigung bringt.
    • Ausgewogene Hybride können sowohl die geistigen als auch die körperlichen Effekte kombinieren und bieten oft eine ausgeglichene Wirkung.
    • Hybride eignen sich für den Tages- oder Abendgebrauch, abhängig von der spezifischen Genetik und den individuellen Bedürfnissen des Nutzers. Sie sind flexibel und können je nach Mischung sowohl Energie als auch Entspannung bieten.

 

Zusammenfassung:

  • Sativa: Belebend, kreativitätsfördernd, zerebrale Wirkung – besser für den Tag geeignet.
  • Indica: Beruhigend, entspannend, körperliche Wirkung – besser für den Abend und zur Förderung von Schlaf geeignet.
  • Hybrid: Eine Mischung aus Sativa und Indica – flexibel je nach Sorte und den gewünschten Effekten.

 

Patienten und Freizeitnutzer wählen Sorten oft nach den gewünschten Effekten aus, je nachdem, ob sie Entspannung, Schmerzlinderung, geistige Anregung oder eine Kombination dieser Effekte suchen. Die richtige Auswahl hängt oft auch von individuellen Vorlieben und der individuellen Reaktion des Körpers auf verschiedene Cannabinoide ab.

Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen

Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.